Welche Zählerarten beim Strom gibt es - und welcher ist der richtige für dich?
SLP, iMSys & RLM verständlich erklärt - klar, fachlich und ohne verwirrende Begriffe
Viele nennen sie einfach „Stromzähler“, doch tatsächlich gibt es mehrere Messsysteme mit unterschiedlichen Funktionen. Und genau diese Unterschiede wirken sich auf Abrechnung, Bilanzierung und Netzentgelte aus.
Dieser Beitrag erklärt dir fundiert und leicht verständlich die drei wichtigsten Zählertypen - inklusive Vorteile, Nachteile und für wen welcher Zähler geeignet oder verpflichtend ist.

Was ist ein SLP-Zähler?
Genau deshalb wird er Kunden mit einem typischen Standardverbrauchsverhalten zugeordnet.
- Haushaltskunden
- Kleingewerbe
- Unternehmen mit unter 100.000 kWh Jahresverbrauch
- monatliche Abschlagszahlungen
- jährliche Ablesung (oft durch den Kunden selbst)
- bei fehlender Meldung → Verbrauchsschätzung → häufig ungenaue Rechnungen
- geringe jährliche Messkosten
- einfache Handhabung
- für private Haushalte völlig ausreichend
- selbst ablesen erforderlich
- keine Messung von Lastspitzen
- Verbrauchsverhalten nicht nachvollziehbar
- Schätzwerte führen oft zu Abrechnungsfehlern
2. iMSys - Intelligentes Messsystem (Smart Meter)
✅ Was ist ein iMSys?
Ein intelligentes Messsystem besteht aus einem digitalen Zähler und einem Kommunikationsmodul („Gateway“).
Dieses sendet die Messdaten automatisch und verschlüsselt an den Netzbetreiber bzw. Messstellenbetreiber.
Es kann:
- Verbrauch nahezu in Echtzeit übermitteln
- Lastspitzen (kW) erfassen
- genauere Abrechnungen ermöglichen
- Energieverbrauch transparent darstellen
iMSys sollen langfristig die klassischen SLP-Zähler ersetzen (gesetzlich vorgesehen im Messstellenbetriebsgesetz).
👥
Wer bekommt ein iMSys?
Pflicht für:
- Haushalte ab 6.000 kWh/Jahr
- Photovoltaikanlagen ab 7 kW
- Wärmepumpen und Speicherheizungen
- Gewerbekunden bis ca. 100.000 kWh/Jahr
Viele Netzbetreiber/Messstellebetreiber stellen aktuell schrittweise darauf um.
📋
Abrechnungssituation
Derzeit abhängig vom Netzgebiet, Vertrag, Lieferant:
- manche bieten monatliche, exakte Verbrauchsabrechnungen
- andere weiterhin Abschläge + Jahresabrechnung
➕ Vorteile
- kein manuelles Ablesen
- transparente Verbrauchsübersicht
- frühzeitiges Erkennen von Lastspitzen
- Grundlage für moderne Tarife (z. B. dynamische Energiepreise)
- höhere Abrechnungsgenauigkeit
➖ Nachteile
- höhere Messkosten als SLP (aber trotzdem moderat)
- Datenschutzanforderungen müssen eingehalten werden
- je nach Anbieter unterschiedliche Abrechnungssysteme
3. RLM - Registrierende Leistungsmessung
Der professionelle Zähler für größere Unternehmen
🔍 Was ist ein RLM-Zähler?
- misst alle 15 Minuten Verbrauch und Leistung
- erstellt vollständige Lastgangprofile
- automatische Datenübertragung
- keine Eigenablesung nötig
👥 Pflicht für:
- Unternehmen über 100.000 kWh/Jahr
- Betriebe mit hoher oder unregelmäßiger Last
- energieintensive Branchen (Produktion, Hotels, größere Gewerbe)
📊 Abrechnung:
- monatlich exakt
- Bewertung nach tatsächlichem Verbrauchsverhalten
- Lastspitzen beeinflussen Netzentgelte und Kosten
➕ Vorteile
- maximale Genauigkeit
- Erkennen & Reduzieren von Lastspitzen
- Grundlage für Energieoptimierungen & Audits
- volle Transparenz durch Lastgangdaten
➖ Nachteile
- höhere Messkosten als SLP oder iMSys (aber auch notwendig um die Vorteile zu erhalten)
- komplexere Tarifstruktur
- ungünstiger Lastgang → höhere Kosten
4. Konzessionsabgabe – und warum >30 kW Leistungsspitzen ein Vorteil sein können
Die
Konzessionsabgabe (KA) ist ein staatlich regulierter Betrag, den Energieversorger an Städte/Gemeinden zahlen.
Sie wird über die Stromrechnung an die Kunden weitergegeben.
👉 Wichtig zu wissen:
Wer mindestens 2× im Jahr eine Leistungsspitze von über 30 kW erreicht undmehr als 30.000 kWh/Jahr verbraucht, kann als Sondervertragskunde eingestuft werden.
Das bedeutet:
- deutlich niedrigere Konzessionsabgabe:
0,11 Cent/kWh statt bis zu 2,39 Cent/kWh - messbarer Kostenvorteil für viele Gewerbetreibende
- Nachweis erfolgt über
- iMSys (abhängig vom Messkonzept)
- RLM (immer eindeutig)
Kurz gesagt:
Wer mindestens zweimal im Jahr über 30 kW kommt, kann Geld sparen.
Gerade deshalb ist ein moderner Messstellenbetrieb so wichtig.
5. Welcher Zähler für wen?
| Kundentyp | Verbrauch | Messsystem | Pflicht |
|---|---|---|---|
| Privathaushalt | < 6.000 kWh | SLP/iMSys | iMSys ab 6.000 kWh |
| Kleingewerbe | 6.000 - 100.000kWh | iMSys | Rollout läuft |
| PV-Anlage | ab 7kW | iMSys | Pflicht |
| Wärmepumpe/Speicherheizung | > 6.000 kWh | iMSys | Pflicht |
| Gewerbe | > 100.000 kWh | RLM | Pflicht |
| Gewerbe mit >30kW Spitzen | > 30.000 kWh | iMSys oder RLM | je nach Fall |
Fazit
Die Wahl des richtigen Messsystems ist ein entscheidender Bestandteil moderner Energiewirtschaft:
- SLP ist solide für Haushalte.
- iMSys bringt Transparenz, Komfort und Zukunftsfähigkeit.
- RLM liefert maximale Messgenauigkeit für energieintensive Betriebe.
- Und vor allem: Leistungsspitzen >30 kW können einen echten Kostenvorteil bringen.
Wer seinen Zähler kennt, versteht seine Rechnung - und kann echte Einsparpotenziale nutzen.
Energie kann kompliziert wirken - muss sie aber nicht.
Mit dem richtigen Zähler, der passenden Messung und einem klaren Verständnis dahinter kannst du
Kosten senken,
besser planen und
deine Energieversorgung endlich durchblicken.
Und genau dafür bin ich da.
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